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01 – Was ist eigentlich Genealogie?

»Genealogie« leitet sich aus dem lateinischen »genus«, was soviel wie Geschlecht oder Abstammung bedeutet, und dem altgriechischen Wort »logos« für Kunde oder Lehre ab. Genealogie ist also die Geschlechterkunde oder Abstammungskunde.

Im Laufe der Zeit hat dieser Begriff jedoch zahlreiche andere Begriffe erhalten. Vor allem in der NS-Zeit erhielt das heute anrüchige Wort Sippenkunde ein eher negatives Image. Schuld daran ist der Missbrauch von familiengeschichtlichen Daten durch die Rassengesetze für den sogenannten Ariernachweis. Aber auch Begriffe wie »Sippe«, »Erbe« oder »Ahnen« wurden in der nationalsozialistischen Propaganda sehr oft verwendet und sind mittlerweile doch sehr verpönt.

Auch Bezeichnungen wie Ahnenforschung trifft man heute noch an – wenn auch eher seltener, da es etwas altmodisch klingt. Für viele erscheint die Beschäftigung mit Vorfahren als ein Hobby von zurückgebliebenen Spinnern. Vor allem für die Nachkriegsgeneration, die mit neuem Elan in die Zukunft blickten und die Vergangenheit ruhen lassen wollte, stellte sich die Befassung mit der eigenen Familiengeschichte als unnützer Freizeitspaß dar.

Mitte der 70er Jahre wandelte sich diese Sichtweise wieder und das Vorfahren sammeln wurde wieder salonfähig. Anfangs nur im kleinen Kreise, aber spätestens mit dem Aufkommen des Internets und seinen neuen Möglichkeiten steigerte sich das Interesse an der eigenen Familiengeschichte wieder.

Da man aber unter Genealogie nicht nur das Suchen und Sammeln von Lebensdaten versteht, sondern auch die Erforschung der Familiengeschichte und ihrer Zusammenhänge, wie die soziologischen, biologischen und historischen Hintergründe, passt hierzu für den laienhaften Forscher eher der Begriff Familienforschung.

Das heißt nicht, dass der laienhafte Familienforscher nie den Punkt erreichen wird, in dem seine private Forschungen über das eigene Vorfahren sammeln hinaus geht und einen wissenschaftlichen Charakter annehmen wird. Vielmehr wird er sich dann von anderen, übergeordneten Zielen leiten lassen.