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Ein Schatz aus der Vergangenheit

Ich bekomme eigentlich schon regelmäßig genealogische Post von diversen Forscherkolleg:innen – mal über den  Ahnenforscherkreis Schorndorf oder aber auch über die verschiedene Communities. Als Anfang April 2024 eine E-Mail mich erreichte, war ich wieder einmal überrascht, wie damals, als ich das Paket mit genealogischen Inhalte aus der Linie von  Johannes »Hans« Wilhelm Geiger bekommen habe. Damals erlaubte es mir ein Eintauchen in die Vergangenheit meiner Vorfahren … und diesmal das!!!

Die erste E-Mail kam schlicht und kurz daher: man übersandte mir 4 Bilder von einem Liederbüchlein plus einige Einlagen und in dem Inhalt der Mail wurde darauf hingewiesen, dass dies Bilder »[…] des Wirtembergischen Gesangsbuch 1799 von Jakob Friedrich Geiger Schüler 1835« seien. Der E-Mail-Versender stellte sich ebenfalls als Ahnenforscher dar und das er leidenschaftlich alte Bücher, Dokumente und Gegenstände sammelt. Bevorzugt natürlich solche, die seine Familien betreffen.

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Die erste Analyse der Bilder und Überprüfung mit meinen Forschungsergebnissen ergab eine Eingrenzung auf ca. 3 Vorfahren, die als Besitze dieses Büchlein in Frage kommen. Aber die restlichen Inhalte bzw. Bilder reichten noch nicht aus, diese genauer einzugrenzen:

  • Jakob Friedrich Geiger ( 14.6.1818 Dagersheim;  21.10.1867 Dagersheim)
  • Jakob Friedrich Geiger ( 11.10.1824 Dagersheim;  15.4.1888 Dagersheim)
  • Jakob Friedrich Geiger ( 13.10.1825 Dagersheim;  >1853 Darmsheim)

Höflichst bedankte ich mich für die Kontaktaufnahme und fragte nach, ob er in einer bestimmten Beziehung zu diesem Jakob Friedrich Geiger stünde.

In einer zweiten E-Mail erzählte er mir, wie er zu dem Büchlein kam, wie er versuchte, die alten handschriftlichen Inschriften zu transkribieren und hierzu auch gerne die Hilfe aus einer entsprechenden Facebook-Gruppe in Anspruch nimmt. Von dort kam auch ein Hinweis auf mich, dass ich mich mit der Geiger-Forschung beschäftigen würde ( der unbekannten Hinweisgeberin sei hiermit auch meinem Dank aufs herzlichste ausgedrückt!). Und so kam die Kontaktaufnahme zustande. 

Zusätzlich wurden nochmals zwei Bilder von den Folgeseiten angehängt, wo eine Anna Barbara Geiger(in) benannt wird.

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Auch sie lässt sich im Datenbestand finden. Wobei es aber nicht ganz sicher ist, ob es sich um jemand eingeheiratetes handelt (wegen dem Geiger-in) oder nicht doch nahe Verwandtschaft:

  • Anna Barbara Schmidlink (verh. Geiger[in];  1744 Dagersheim;  1819 Dagersheim)
  • Anna Barbara Geiger ( 1769 Dagersheim;  1807)

Und dann die zusätzliche Überraschung: das Büchlein bot er mir an, es mir zu überlassen. Nur die Portokosten soll ich zahlen – gesagt, getan!

Ich habe mir aber erlaubt, den Betrag zu erhöhen. Die Idee, dass eventuell auch andere Ahnenforscherkolleg:innen in den gleiche Nutzen kommen könnten, ist es wert, die Sache etwas zu unterstützen!

Während ich also auf das Liederbüchlein wartete, bin ich nochmals die möglichen Verbindungen nachgegangen, um doch noch den konkreten Bezug herzuleiten.

Ich habe einige Verbindungen über mehrere Generationen und verschiedene Verwandtschaftsbeziehungen gefunden und es war durchaus schwer, hier den Überblick zu behalten. Daher habe ich diese in einer groben Skizze festgehalten und haben mir dann noch die  webtrees-Funktion »Beziehungen darstellen« zu Hilfe genommen, um die mehrfachen Beziehungen näher einzugrenzen. Eine konnte ich sofort ausschließen, da keine konkrete oder sinnvolle Beziehung herstellbar war und andere einfach zu weit verzweigt gewesen wären, so dass ich schlussendlich bei zwei sinnvollen Beziehungen landete:

I2441 Anna Barbara Schmidlink (1744-1819)  I2540 Jakob Friedrich Geiger (1824-1888) Urenkelsohn
 I2455 Anna Barbara Geiger (1769-1807)  I2540 Jakob Friedrich Geiger (1824-1888)  Großneffe
   I2053 Jakob Friedrich Geiger (1825-N.N.) Cousin 2. Grades ersten Grades absteigend

 

Eigentlich waren es drei … aber zwei davon waren nahezu identisch und unterschieden sich nur über eine zusätzliche Verwandtschaftsebene, so dass ich hier die einfachere Variante gewählt habe!

Diesen Informationen lassen sich dann im nachfolgendes Diagramm entsprechend darstellen, wobei ich die Verbindung mit der Anna Barbara Schmidlink immer noch als am naheliegendsten finde.

Liederbuch Beziehung

Im Büchlein wurde auch geschrieben, dass Jakob Friedrich Geiger »[...] dieses Gesangbuch von seinem Feter« erhalten hatte. Der Feter bzw. Vetter ist quasi der Cousin, also der Sohn von der Tante oder dem Onkel. Da kein eindeutiger Name verzeichnet ist, lässt sich dieser Vetter leider nicht mehr ermitteln – es gibt zu viele Möglichkeiten hierfür! 

Damit ging eine spannende Reise in die Vergangenheit auch schon wieder viel zu schnell vorbei. Mittlerweile habe ich das Büchlein auch im eigenen Besitz und zu meinem kleinen Geiger-Familienarchiv hinzugefügt!

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Bildnachweise:
Bild 01-06: Günter Pollmeier, EMail »Jakob Friedrich Geiger 1835«, April 2024
Bild Diagramm: Eigene Darstellung, Mai 2024