Deutscher Bildhauer, Maler und Radierer
* 9.11.1861 in Rixdorf
† 29.12.1941 in Marignolle bei Florenz, Italien
Vita [1]
Die Familie Geyger verließ um 1800 ihre Heimat in Neuchâtel und siedelte sich zum Teil in der Umgebung von Berlin, der damaligen Gemeinde Deutsch-Rixdorf, zum Teil im Raum Hannover an. Am 9. November 1861 wurde Ernst Moritz Geyger am heutigen Karl-Marx-Platz 16–18, der früheren Mühlenstraße 7, geboren. Eine Gedenktafel von Otto Drengwitz am Haus erinnert an den Rixdorfer Künstler.
Bald bildete er sich künstlerisch weiter, in dem er Florenz und Berlin besuchte. 1893 erhielt Geyger eine Professur an der Dresdner Akademie als Leiter des Kupferstich-Meisterateliers. Den akademischen Zwang nicht akzeptierend, verließ er Dresden bereits nach fünf Monaten. Er orientierte sich nunmehr wieder auf das Studium ausländischer Kunst. Einen Aufenthalt in Paris nutzte er, um die Herstellung seiner Pergament-Drucke und Güsse kleinplastischer Silber- und Bronzearbeiten zu kontrollieren.
1895 ließ er sich bei Florenz nieder und richtete sich in der Mediceer-Villa Marignolle eine Werkstatt ein. Ein Schüleratelier unterhielt er in Florenz, ein zweites Atelier in Berlin. 1902 entstand sein wohl bekanntestes Werk, das heute unter anderem am Dresden-Neustädter Elbufer und im Park von Schloss Sanssouci in Potsdam zu sehen ist, der oft kopierte Bogenschütze [2].
Von 1900 bis 1904 hielt sich Geyger wieder in Berlin auf. Hier verklagte er 1903 den Künstler Max Klinger wegen Verleumdung, denn Klinger hatte in einem Zeitungsartikel behauptet, er habe Stiftungsgelder unterschlagen wollen. Geyger gewann diesen Prozess.
Nach einem Ruf im Jahr 1918 als Professor des Meisterateliers für Graphik an die Berliner Akademie blieb Geyger bis zum 31. März 1927 in dieser Funktion an der Hochschule. Danach wählte er Florenz als ständigen Wohnsitz.
Nach der »Machtergreifung« der Nationalsozialisten erwarb Hitler einige von Geygers Bildern und verlieh ihm 1936 einen Ehrensold. 1938/39 nahm Geyger an der zweiten deutschen Architekturausstellung im Münchner Haus der Deutschen Kunst mit dem Objekt Bogenschütze am Königsufer in Dresden teil. Nur wenige Tage vor seinem Tod erhielt Geyger 1941 die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft.
Seine Asche wurde auf dem Ulmer Friedhof beigesetzt.
Werke
Besonderheiten
- Geygerstraße zwischen Sonnenallee und Donaustraße, Berlin-Neukölln, Name vergeben am 27. März 1912 durch die Gemeindeverwaltung Rixdorf
- Gedenktafel, Karl-Marx-Platz 16–18, Berlin-Neukölln
Familie
- Vater: Gustav Ernst Geyger, Rektor
- Mutter: Albertina Lisetta Ida Brückner
- Schwester: Elfriede »Lisa« Geyger
- Schwester: Cornelia Geyger
- Sohn: Gabriel Eberhardt Geyger
Quellen
[1] Wikipedia, Artikel »Ernst Moritz Geyger«; http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Moritz_Geyger
[2] Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst e.V., »Ernst Moritz Geyger«, http://www.medaillenkunst.de/index.php?person_id=664
Bildnachweise
[1] Ernst Moritz Geyger, Ausschnitt aus Gedenktafel; https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Moritz_Geyger#/media/Datei:Ernst-moritz-geyger.jpg
[1-4] Commons Wikimedia, Category:Ernst Moritz Geyger, https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Ernst_Moritz_Geyger?uselang=de