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Mögliche Verbindung zwischen Merklingen und Heimsheim

Ein für mich wichtiger Ansatz für die Familienforschung war ja unter anderem auch herauszufinden, ob ich mit dem Erfinder des Geigerzählers, dem  Johannes »Hans« Wilhelm Geiger, in irgendeiner Art und Weise verwandt bin oder eine Verbindung habe. Wenn man seine Vorfahren in den letzten Generationen betrachtet, dann sieht es eher nicht danach aus. Stößt man aber bis zum Stammvater vor, dann wird es doch recht schnell spannend. Den der Stammvater stammt aus Heimsheim – und ein paar Generationen nach dem Stammvater ebenfalls noch!

Die Ortschaft Heimsheim liegt gar nicht so weit weg von Merklingen an der Würm. Die Entfernung liegt bei 4 km Luftlinie. Also ein Katzensprung dorthin. Aus der heimatlichen Geschichte zeigt es sich, dass die Heimsheimer auf die Merklinger nicht immer gut zusprechen sind und somit ein gewisser Zwist oder Rivalität unter den beiden Dörfern gibt. In der Vergangenheit ging es um dabei um verlorene Anteile am Wald, der zwischen Heimsheim und Merklingen liegt (=das ist aber wiederum eine Geschichte für sich). Daher ist der Austausch von Familien über die Ortschaften hinweg gering, wenn auch durchaus zwischen einzelnen Familien durch Heirat eine Verbindung zu den beiden Ortschaften besteht.

Zum Stammvater von  Hans Geiger findet sich vielfach nur das Sterbedatum sowie die Geburtsdaten von einigen der Kinder, die in Heimsheim geboren sind. Der Heiratseintrag zwischen  Jerg (Georg) Geiger und  Barbara Hanna Klingels lässt sich leider auch nicht im Kirchenbuch von Heimsheim finden. Somit finden wir hier auch keinerlei weitere Informationen, woher oder wo der  Jerg Geiger geboren bzw. wohnhaft war. Und da einige Forscher vor mir schon in dieser scheinbaren Sackgasse oder Totpunkt angelangt sind, liegt es natürlich nahe, dass man hier auch nicht über die Kirchenbücher hinweg weitergekommen ist. Damit ist über diese Quelle derzeit kein tieferes Eindringen in die Vergangenheit möglich.

Mit dem Einzug von Internet und dem Ausrollen von digitalen Medien und Quellen lassen sich aber auch Quersuchen erstellen, die in anderen Ortschaften einen Anknüpfungspunkt zu der gesuchten Person möglicherweise finden lässt. Über die letzten Jahre hinweg komme ich so zu drei mögliche Verbindungen, die als Mutmaßung immer noch im Raum stehen und noch nicht gesichert verifiziert werden konnten:

  1. Das Kirchenbuch von Heimsheim endet leider schon recht früh und die möglichen Geburt von  Jerg Geiger ist nicht mehr vorhanden. Leider schlug der 30jähige Krieg in Heimsheim 1634 mächtig zu und zerstörte fast das komplette Dorf damals – samt den damaligen ersten Kirchenbucheinträge! Somit besteht also vielleicht doch die Möglichkeit, dass er hier einst geboren wurde. Dagegen spricht aber wiederum, dass vor seiner Heirat kein einziger Geiger verzeichnet ist. Weder in den Kirchenbüchern noch in den Archiven! Und das ist eigentlich ein Indiz, dass die Heimsheimer Geiger nicht den Ursprung in Heimsheim gehabt haben dürften. Außerdem ist das Gastspiel der Geiger in Heimsheim eher von kurzer Dauer, und schon nach 3 oder 4 Generationen gibt es die Linie hier nicht mehr. Also auch dies eher ein Indiz, dass diese Geiger nicht so tief in Heimsheim verwurzelt waren!
  2.  Wir haben dann noch einen   Georgius Geiger aus Aichelberg. Dieser Spross entstammt einer Linie, deren Ursprung auch einmal in Merklingen lagen, und nach einer Generation in Aichelberg aber auch schon wieder recht schnell  verschwindet. Im näheren Umfeld von Aichelberg lässt sich dieser Geiger derzeit auch nicht mehr urkundlich finden, so dass eventuell die Vermutung nahe liegt, dass er als einziger Sohn und damaliges Familienmitglied wieder zur Verwandtschaft nach Merklingen zurückgezogen ist. Sein Geburtsjahr kommt auch dem Zeitraum vom berechneten Datum des   Jerg Geiger sehr nahe, so dass er vielleicht der Begründer der Heimsheimer Stammlinie sein könnte. 
  3.  Ein weiterer Kandidat wäre ein anderer   Georgius Geiger, diesemal direkt aus Merklingen. Wobei dieser vom Alter her nicht passt und sein Geburtsdatum fast 25 Jahre zu früh erscheint. Jedoch muss man wissen, dass die Namensvielfalt in jener Zeit eher überschaubar war und vielfach der älteste Nachkomme direkt den gleichen Vornamen wieder Vater bekommen hat. Somit wäre ein möglicher Sohn gleiches Namens von diesem   Georgius Geiger hier vielleicht denkbar. Leider taucht dieser nicht wirklich in den Kirchenbüchern auf, so dass hierüber der Nachweis ebenfalls eher schlecht aussieht.
  4. Somit kommen wir zu meinem derzeitigen Favoriten, was die nicht verifizierte Verbindung betrifft. Ebenfalls aus Merklingen haben wir einen   Georg Geiger, der mit seinem Geburtsdatum ebenfalls unschlagbar nahe zum gesuchten    Jerg Geiger kommt. Auch findet sich im Kirchenbuch zu Merklingen weder ein Heirats- noch ein Sterbeeintrag, so dass schon je her meine Vermutung ist, dass er irgendwann den Ort verlassen hat und eine neue Existenz gegründet hat. Zusätzlich wäre auch über seine Mutter eine Beziehung zu Heimsheim gegeben, da sie gebürtig von dort stammt, und somit zumindest mütterlicherseits Verwandtschaft vorhanden sein dürfte.

Eine weitere Verbindung besteht über meine Frau. Ihr Großvater hat kurz vor den 1930er Jahren mit  Hans Geiger in Tübingen zusammengearbeitet und war unter anderem sein wissenschaftlicher Assistent. Diese Beziehung ist somit zwar nicht eine verwandtschaftliche Beziehung, jedoch zumindest eine gesicherte Verbindung!  

Für alle auswärtige Geiger gleichermaßen gilt, dass durch die Zerstörung von Heimsheim im 30jährigen Krieg, wo die Horden alles in Schutt und Asche legten, sie als nahezu dreißigjährige Erwachsener sicher auch eine Chance sahen, sich hier im Aufbau einzubringen, eine neue Familie oder Karriere aufzubauen oder damals einfach der Liebe wegen hier hängen geblieben ist. Insbesondere für die Geiger aus Merklingen mag dies zu treffen, da zu dieser Zeit eigentlich zu viele Geiger in Merklingen wohnten und man nur sehr schwer vermutlich aus dem Schatten der Vorfahren oder noch lebenden, teilweise übermächtigen Geiger treten konnte. Ein Neuanfang bot hier vielleicht eine bessere Zukunft für den einen oder anderen, und diese Chance wurde dann vielleicht auch entsprechend genutzt.

Nachfolgend eine Darstellung der denkbaren Verbindungen, die ich aktuell als realistisch einstufen würde: 

 Großes Fragezeichen

Ich hoffe ja immer noch, dass ich irgendwann über diesen Totpunkt hinauskommen werde und wir dann wirklich wissen, wie die Verbindung zustande kommen mag. Aktuell habe ich meinen Favoriten  Georg Geiger in meiner Datenbank verknüpft, weil diese Konstellation für mich zur Zeit am Sinnvollsten erscheint. Sollte sich diese aber einmal als anderes darstellen, so werde ich eine entsprechende Korrektur natürlich vornehmen müssen. Aber solange bleibt eine mögliche Verbindung für mich weiterhin zu 75% bestehen, egal wie diese aussehen wird!