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Von Geiger zu Geyer/Geÿer

Jetzt ist es mir schon wieder passiert – während der Bearbeitung meiner Stammtafeln für die Familienchronik, hat sich in der Neu-Isenburger-Linie wieder ein Tor aufgemacht. Ich bin über einen alten Eintrag in einem Forum gestolpert, wo es ein Hinweis zu Geiger und Neu-Isenburg sowie über dessen Nachkommen gibt, die nach Amerika bzw. in die USA anfang des 19 Jahrhunderts ausgewanderts sind. Dort findet sich aber auch der Hinweis, dass sich der Name ehemals von Geiger zu Geyer gewechselt hat und das es einen kompletten Nackommenbaum zu dem dort benannten Georg Adam Geyer gibt.  Leider ist der Beitrag nur in der archivierten Form einsehbar und alle Nachforschung nach dem Autor oder der Autorin, verlaufen im Sande. Und damit auch leider ein möglicher Zugriff auf die beschriebene Familiendaten.

Den Wechsel von Geiger und Geyer in Neu-Isenburg war mir aber schon vorher bekannt. Taucht dieser doch in verschiedenen Formen in den Kirchenbücher auf: mal offiziell als Geiger, dann wieder als Geyer oder Geÿer. Meine erste Vermutung bestand darin, dass dies durch die Einheirat des  Georg Adam Geiger (1752-1821) mit der  Jeanne Elisabeth Genot (1751-1811) in die Hugenotten-Gemeinschaft und deren tiefe Verwurzelung mit der französischen Sprache zusammen hängen muss. Der Beitrag in dem Forum sprach von ähnlichen Vermutungen (nachfolgend die Übersetzung aus dem Englischen):

Umzug nach Neu Isenburg: Der 1750 in Heimsheim, Württemberg, Deutschland, geborene Georg Adam Geiger war der erste aus der Familie Geyer, der in die französische Hugenottenstadt Neu Isenburg zog. Ich nehme an, dass er wahrscheinlich irgendwann in den frühen 1770er Jahren nach Neu Isenburg zog, als er Anfang zwanzig war. Dort heiratete er am 24. Februar 1779 Jeanne Elisabeth Genot aus einer der ursprünglichen französischen Familien. Die Kultur und Sprache in Neu-Isenburg war noch sehr französisch, und die Aufzeichnungen zeigen, dass sein Vorname nun das französische »Georges« anstelle des deutschen »Georg« ist. Außerdem wurde der Nachname irgendwann von Geiger in Geyer geändert. Ich habe gehört, dass dies wahrscheinlich geschah, weil ein »Geiger« auf Deutsch ein Geiger ist [von: … »Geiger« in German is a fiddler …] und mit dem französischen Akzent in Neu-Isenburg die Aussprache eines Geigers eher wie Geyer klang und somit ein neuer Familienname. Es gab bereits seit Jahrhunderten einen deutschen Nachnamen Geyer. Es war nur nicht unsere Familie Geyer. Der Beruf von Georges Adam Geyer war Strumpfweber oder Strumpfmacher.

Dies bestätigt in erster Linie meinen Verdacht und zusätzlich wird es auch noch dadurch bestärkt, dass es einen speziellen Dialekt in Neu-Isenburg gibt. Daher ist meine derzeitige Mutmassung wie folgt:

Als er in die hugenottische Familie einheiratete und nach Neu-Isenburg zog, wurde der Familienname Geiger aufgrund des »Iseborjer Dialekts« (Isenburger Dialekt) zu Geyer/Geÿer. Anfangs sind noch alle Varianten in den Kirchenbüchern zu finden, aber mit der Zeit setzt sich Geyer immer mehr durch.

Was ist aber mit den vermissten Daten aus der ach so umfänglichen Stammtafel? Sind diese jetzt weiterhin verschollen?

Nein, natürlich nicht. Eine ausgiebige Suche nach den genannten Geiger/Geyer bei Ancestry.de zeigte mir ein paar Familienstammbäume auf, wo ich die Verbindung zu meinen Geiger schlussendlich finden konnte. Ausgangspunkt war aber die Webseite zu »The Genealogy of Robert and Christina Barritt«, wo ich den wichtigen Hinweis zu einem  Georg Geyer gefunden hatte. Von hier aus startete ich die Suche dann in Ancestry.de

Und damit komme ich wieder zurück zum »Debakel«, wo ich in meine Stammtafeln und auch meine zur Zeit erstellenten Familienchronik wieder weitere Geiger – oder vielmehr Geyer – erweitern darf. Jetzt auch mit Auswanderer nach Amerika! ;