Mein genealogisches Tagebuch
… oder Neudeutsch »ein Genealogie-Blog«

Allzu oft stolpert man in der Genealogie über Gegebenheiten, die die Forschung interessant und manchmal auch amüsant machen. Es sind also nicht immer nur die trockene Fakten oder Daten, die man einfach so verwaltet, sondern vielfach auch lebendige Erlebnisse und Geschichten von Personen, in die man einen tiefen Einblick in das Leben unserer Vorfahren bekommen kann.
Somit möchte ich hier einfach meine Erlebnisse und Besonderheiten im Zusammenhang mit meiner eigenen Familienforschung auflisten. Und vielleicht empfinden Sie es ebenso als Interessant und Wissenswert, so dass ich jetzt schon einmal viel Spaß beim Lesen wünschen möchte!
Im vorherigen Blogbeitrag habe ich über meine Urgroßmutter Frieda Rieger und ihre Mutter Viktoria Rieger sowie auch ihre besonderen Familienbeziehungen zueinander »aufgedröselt«. Eine der ersten Legenden konnte somit mehr oder weniger bestätigt werden, wenn sich die Zusammenhänge auch gottseidank etwas anders darstellen als vielfach gedacht. Trotzdem nicht weniger spektakulär und vielmehr eher nicht legal, sondern vermutlich nur geduldet oder man konnte nicht wirklich dagegen vorgehen. Dieses Familiengeheimnis wird ein solches erst einmal bleiben!
Ich durfte Frieda Rieger, meine Urgroßmutter väterlicherseits, in jungen Kindheitstagen noch erleben und habe auch durchaus noch die eine oder andere Erinnerung an sie. So zum Beispiel, wie sie als kleine, knitzige Frau in ihrem Appartement in Feuerbach saß und uns freudig begrüßte, wenn ich und meine Eltern sie besuchten. Ihre Augen schienen immer irgendwie lebhaft zu funkeln und ich habe sie immer nur als freundlich und lachende »Tick-Tack-Oma« in Erinnerung. Aber auch die Rolle Toggenburger, die immer auf dem Esstisch lag und von der ich immer einen Keks bekam, werde ich mit ihr verbinden.
Angestachelt von den guten Ergebnissen mit dem Gesangsbuch von Jakob Friedrich Geiger aus Dagersheim (siehe auch Blog-Artikel Ein Schatz aus der Vergangenheit) habe ich mich einmal auf die Suche von weiteren, ähnlichen Fundstücke im Internet gemacht. Aus der Vergangenheit wusste ich ja schon, dass zum Beispiel diverse Gegenstände von der »Brauerei Geiger« auch im Internet gehandelt werden: Krüge, Gläser, Bierdeckel und -etiketten und vieles mehr. Und da gab es auch wieder den einen Bierdeckel bei ebay, über den ich vermutlich schon früher einmal gestolpert bin. Somit wurde der Jäger des verlorenen Schatzes in mir wieder aktiviert!
Ich bekomme eigentlich schon regelmäßig genealogische Post von diversen Forscherkolleg:innen – mal über den Ahnenforscherkreis Schorndorf oder aber auch über die verschiedene Communities. Als Anfang April 2024 eine E-Mail mich erreichte, war ich wieder einmal überrascht, wie damals, als ich das Paket mit genealogischen Inhalte aus der Linie von Johannes »Hans« Wilhelm Geiger bekommen habe. Damals erlaubte es mir ein Eintauchen in die Vergangenheit meiner Vorfahren … und diesmal das!!!
Die Brauerei Geiger in Merklingen/Würm war schon lange bekannt, obwohl ich da noch lange nicht in meiner Familienforschung in Merklingen angekommen war – die Forschung selbst hing noch in Darmsheim und Dagersheim fest. Aber da ich schon damals quer über die Region Nachforschungen angestellt habe, fand man hierzu schon einige Nachweise im Internet. Spätestens aber bei der Ankunft in Merklingen mit der genealogischen Forschung wurde eine mögliche Verbindung interessant.
Auch beim Durchforsten der Kirchenbücher stolpert man immer mal wieder über diverse Einträge zur Todesursache, wo manchmal nur lapidar und kurz »an Peste gestorben« steht. Bei meinen Geiger-Vorfahren tritt ebenfalls der »Schwarze Tod«, wie die Pest auch genannt wurde, auf. In verschiedene Wellen hat die Pest Europa heimgesucht und ihr fielen nach Schätzungen etwa 25 Millionen Menschen zum Opfer. Das waren etwa ein Drittel der gesamten europäischen Bevölkerung damals. Ob arm oder reich, ob Mann, Frau oder Kind – vor dem Schwarzen Tod war niemand sicher!