Mein genealogisches Tagebuch
… oder Neudeutsch »ein Genealogie-Blog«
Allzu oft stolpert man in der Genealogie über Gegebenheiten, die die Forschung interessant und manchmal auch amüsant machen. Es sind also nicht immer nur die trockene Fakten oder Daten, die man einfach so verwaltet, sondern vielfach auch lebendige Erlebnisse und Geschichten von Personen, in die man einen tiefen Einblick in das Leben unserer Vorfahren bekommen kann.
Somit möchte ich hier einfach meine Erlebnisse und Besonderheiten im Zusammenhang mit meiner eigenen Familienforschung auflisten. Und vielleicht empfinden Sie es ebenso als Interessant und Wissenswert, so dass ich jetzt schon einmal viel Spaß beim Lesen wünschen möchte!
Lange Zeit habe ich den Feuerbacher Oberbürgermeister als Single in meinem Datenbestand geführt. Keinerlei Hinweise auf eine Ehefrau, noch irgendwelche Kinder sind bekannt oder irgendwo gelistet. Auch über die Jahre hinweg sind immer mehr Quellen und Nachweise zu ihm erschienen. Aber auch in den neuen Beiträge war kein echter Hinweis dabei, der auf eine Familie hinweisen würde. In der Öffentlichkeit war nur er als Einzelperson präsent.
Dann habe ich Anfang des Jahres 2024 – mal wieder bestärkt durch das Anlegen der Stammtafel für die Familienchronik – eine weitere Überprüfung zu Wilhelm Friedrich Geiger ( 28. Februar 1869 Merklingen an der Würm; 29. Mai 1940 Feuerbach) gemacht. Und diesmal wurde ich fündig, denn auf der entsprechenden Wikipedia-Seite wird neuerdings der Grabstein von Wilhelm Friedrich Geiger vom Feuerbacher Friedhof angezeigt. Und es ist ein Familiengrab!
Lange habe ich gezögert, mir von meinem aktuellen Stand der Geiger-Forschung eine Stammtafel zu erstellen. Jegliche Form der Darstellung per Software oder sonstigen Programme war bisher immer nicht vom Erfolg gekrönt und ließ sich nicht wirklich kompakt darstellen.
Da ich aber im Zuge meiner Familienchronik sämtliche Geiger-Linien grafisch aufbereitet habe, war dies einen gute Basis, um auch einmal die komplette Stammtafel auf DIN A0 »zu pressen«. Und ich muss sagen, dass Ergebnis hat sogar mich überrascht!
Im Sommer 2023 habe ich mich auf eine »Stadtrallye« gemacht und die Heimat meiner Vorfahren im Heckengäu besucht: Merklingen an der Würm. Mit diesem Ort habe ich mich schon im Vorfeld lange beschäftigt und auch Kontakt zum Heimatverein aufgenommen. Insbesondere die Ortschronik war spannend für mich, da ich hierüber viele Ahnen verifizieren und zusätzlich bestätigen konnte.
Ganz besonders interessant dabei waren Pläne des Dorfes Merklingen aus verschiedenen Epochen, wo die jeweilige Einträge der Steuerlisten bzw. vielmehr die gelisteten Bewohner eingezeichnet sind, so dass man sieht, wo diese damals gewohnt oder ihr Haus bzw. Wohnung gehabt haben.
Heute musste ich fast ein wenig schmunzeln. Wurde ich doch von FamilySearch heute benachrichtigt, dass sich an einer von mir beobachteten Person etwas im Datenbestand des Familienstammbaum geändert hat. Normalerweise sind solche Änderungen gute Hinweise, dass eventuell weitere Quellen oder Verbindungen hinzugekommen sind. Daher gehe ich solche Änderungen eigentlich auch gerne nach und gleiche diese mit meinen Daten ab – vielleicht findet sich ja noch ein Missing Link in meiner Familienforschung.
Gefühlt überhole ich mich selbst gerade zu oft. Als ich im Zuge meiner Familienchronik die Einteilung der Stammlinien vorgenommen habe, dachte ich eigentlich, dass diese doch etwas länger Bestand haben dürfte. Mittlerweile musste ich mich eines besseren Belehren lassen und kann damit die dritte Version der Stammlinien präsentieren!
Wobei ich anfangs noch die ersten Einträge betreffend dem Übergang der Neu-Isenburger-Linie in die Geyer/Geÿer-Linie ignorieren wollte. Aber jetzt tut sich wieder eine neue Linie auf – die der Geistlichen, die man auch schon mal gerne abwertend Pfaffen genannt hat.
Am 03. Januar 2024 war es dann soweit: ich habe meinen 10.000 Vorfahren in die Datenbank eintragen können. Mit der neuen Geyer/Geÿer-Linie, die sich von der Neu-Isenburger-Linie quasi abtrennt, wurde dieser »kleine Rekord« für mich jetzt doch schneller Realität als bisher gedacht.